Eine Teilnehmerin, die aus ihrem Umfeld die Signale empfing, sie sei nicht in Ordnung so wie sie ist, bekam beim pferdegestütztem Coaching von ihrer „Pferdelehrerin“ Lotte eine völlig andere, für sie beglückende Rückmeldung. Das Pferd zeigte ihr deutlich, du bist in Ordnung so wie du bist – ich komme überall mit dir hin. Die Erkenntnis „ich bin in Ordnung“ war eine sehr wertvolle Erfahrung für sie.

Für andere Teilnehmer war das Thema ihr Führungsverhalten. Das Pferd reagierte unmittelbar auf Zweifel oder Unsicherheiten und stoppte, machte damit diese momentane „Führungsschwäche“ sichtbar und den Teilnehmern bewusst. So konnten sie in diesem Moment ihre innere Haltung ändern und das Pferd folgte ihnen wieder.

Wenn man selber unklar ist bekommt der andere das mit – das Pferd zeigt es dadurch, dass es nicht mehr mitgeht, die Mitarbeiter womöglich auch. Wenn wir uns anders verhalten, reagiert das Pferd dementsprechend. Diese Erfahrungen im Umgang mit den Pferden zu machen ist sehr aufschlussreich und hilfreich, um sein eigenes Verhalten zu überprüfen, und sich bewusster darüber zu werden.
Das Pferd fühlt dein Befinden unmittelbar und reagiert entsprechend sofort und deutlich;
Wenn du etwas nicht willst und trotzdem tust, eine Maske auf hast um Angst o.ä. zu verbergen, oder nicht hinter dem stehst was du tust.
Wenn die Teilnehmer ihre Haltung überprüften und ihre Einstellung änderten reagierte das Pferd darauf auch unmittelbar.

Bei einem anderen Coaching kamen wir auf die Weide und wollten uns erst mal positionieren, wozu wir die Pferde zunächst nicht brauchten. Die Pferde haben uns von weitem gesehen und merkten, die wollen gar nichts von uns. Sie waren neugierig und kamen zu uns. Natascha und Lotte, die beiden Pferde, gingen sofort auf die Teilnehmerin zu und schnupperten an ihr herum. Auf meine Frage: „ Ist dir das denn recht“ wurde der Teilnehmerin klar, dass sie das nicht mochte und war damit direkt bei ihrem Thema – Grenzen setzen. Raum einnehmen war direkt die Herausforderung, die ihr durch die Pferde gestellt wurde. Genau das, was sie im Umfeld ihrer Familie nicht konnte. So war ihr Thema direkt präsent. Schon vor Beginn des eigentlichen Coachings zeigten ihr die Pferde worum es ging.

Ganz spannend war auch als sie eine Aufgabe mit dem Pferd bekam, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das Pferd wollte ihr nicht folgen. Als sie schließlich das Pferd vom Strick los machte und sich einfach hinsetzte, ging Lotte nicht weg sondern ist geblieben. An Lottes Ohrenspiel konnte man ablesen, dass sie bei der Teilnehmerin war und ihr damit zeigte, dass auch sie gelassen sein kann und nicht funktionieren muss, wenn sie es selber nicht wirklich will.

Bei der nächsten Aufgabe sollte die Teilnehmerin, zusammen mit dem Pferd, wieder ein Ziel erreichen. Dabei stellte sich heraus, dass sie nur das Ziel im Auge hatte, aber nicht darauf achtete welche Bedürfnisse das Pferd hat. Diese Erkenntnis, auch die Bedürfnisse der anderen wahrzunehmen, konnte sie mit in ihren Alltag nehmen.